Tipps und Tricks

15.05.2009

Die Kontaktseite

In einem meiner letzten Beiträge habe ich versprochen, einen Artikel der Kontaktseite zu widmen. Dies tu ich nun und hoffe, dass ich Ihnen die Wichtigkeit einer guten Kontaktseite vermitteln kann. Nun gut ... gemmas an, oder?

Breifstapel zusammengebunden Die Kontaktseite ist nach dem Impressum die zweite Anlaufstelle, um zum Einem mit Ihnen in Kontakt zu treten und zum Anderen eine Übersicht der möglichen Kontaktoptionen zu erhalten. Dass viele Wege nach Rom führen, ist ja kein Geheimnis, so führen auch viele Wege zum Unternehmer.

Grundsätzlich gilt: Die wichtigsten Kontaktmöglichkeiten sollten immer an oberster Stelle stehen. Es sollten wichtige Informationen wie vollständiger Name der Ansprechpersonen, Anschrift, E-Mail-Adresse, Telefonnummer und optional Faxnummer angegeben werden. Diese Informationen sollten ohne zu scrollen angezeigt werden. Somit muss der Kunde nicht den schweren Weg des Scrollens gehen, denn was haben wir gelernt? Der Mensch geht immer den kürzesten Weg. Und wir sollten dem Kunden keine Steine in den Weg legen, sondern es ihm so bequem wie möglich machen, uns zu kontaktieren.

E-Mail-Adressen

Ich werde oft gefragt, ob es klug ist, seine E-Mail-Adresse als reinen Text (also ohne Linkfunktion) in die Kontaktseite zu stellen. Nun, die Mail-Adresse nicht oder nur undeutlich anzugeben, halte ich für unklug und sie als reinen Text darzustellen, könnte durchaus zu einer Barriere führen. Die Angst, dass die Mail-Adresse für Spam missbraucht wird, ist größer denn je, aber es gibt mittlerweile kleine Scripts, mit denen man E-Mail-Adressen so darstellen kann, dass sie für Spamrobots unattraktiv erscheinen, aber nicht die Funktionalität behindern.

Gerne stelle ich Ihnen das Script zur Verfügung. Natürlich macht dieses nur dann Sinn, wenn man die Mail-Adresse noch nicht angelegt hat oder die Adresse noch nicht genutzt wurde. Das gilt vor allem bei Anmeldungen auf diversen Communities und Netzwerkportalen. Es sollte also eine „jungfräuliche“ Mail-Adresse sein. Natürlich können sie das Script auch verwenden,wenn ihre Mail-Adresse schon länger genutzt wird. Es dezimiert zumindest Spam ein wenig, kann also nicht schaden.

So, hier ist das Script:


<script type="text/javascript">
<!--
var name = "info";
var domain = "alexandra-steiner";
var lcode = "at";
document.write('<a class=\"mail\" href=\"mailto:' + name + '@' + domain + '.' + lcode + '\">');
document.write(name + '@' + domain + '.' + lcode + '<\/a>');
//-->
</script>


Bitte setzen Sie das Script an der Stelle in Ihre Kontaktseite ein, wo sich Ihre Mail-Adresse befinden soll. Wie Sie sehen, optisch ändert sich nichts und die Funktion hat sich nicht geändert – es ist ein E-Mail-Link. Wir haben die Mail-Adresse nur zerstückelt, um sie für Spamrobots unattraktiv zu machen.

Bei E-Mail-Adressen achten Sie bitte auch darauf, dass die Mail-Adresse Unternehmenscharakter hat. So praktisch Gmx und Co auch sind, so unprofessionell können sie nach außen hin wirken. Ich empfehle daher jedem Unternehmer, sich von seiner Gratis-Mail-Adresse zu trennen und doch ein bissl mehr in eine Erweiterung des aktuellen Webspacepaket zu investieren – es lohnt sich.

Ansprechpersonen und Abteilungen

Ebenfalls wichtig in einer Kontaktseite ist die richtige Ansprechperson. Ist Ihr Unternehmen in mehrere Abteilungen aufgeteilt, so sollten Sie auch Ihren Kunden unterschiedliche Kontaktmöglichkeiten der jeweiligen Abteilung anbieten.

Bei akademischen Titeln hat sich seit einigen Jahren eine geschlechtliche Trennung gezeigt. Sollten Sie oder eine Ihrer Abteilungsansprechpersonen einen akademischen Titel tragen, so fügen Sie bei Damen nach dem akademischen Titel ein „a“ hinzu.

Was für Mag.a, Dr.a etc. gilt – das gilt auch für die korrekte Schreibweise der Dipl.-Kauffrau. Ich bin keine Freundin dieser Schreibweisen, aber leider ist der Feminismus nicht sehr barrierefrei. Und viele Akademikerinnen legen großen Wert drauf. Wir wollen es uns nicht verscherzen und respektieren den Wunsch nach geschlechtlicher Trennung.

Telefonnummer – ISO-Norm

Bei der Telefonnummer achten Sie bitte darauf, die internationale Schreibweise zu verwenden. Es gibt hierbei eine ISO-Norm.
  1. Ländervorwahl: 0043 oder +43
  2. Ortsvorwahl: 01
  3. Telefonnummer: 9526374
Zusammen sollte es so aussehen: +43 1 9526374

Dasselbe gilt auch für Handynummer und Faxnummer.

Anschrift

Die Anschrift sollte immer ausgeschrieben werden. Konkret bedeutet das, dass Sie Straßenbezeichnungen nicht abkürzen. Zudem sollten die Hausnummer, Etage, Türnummer exakt angegeben werden, denn immerhin wollen Sie auch per Post erreicht werden.

Schreiben Sie auch Orte aus. Es gibt ja Ortsbezeichnungen, bei denen ein kleines Örtchen an einem Fluss, Bach oder größeren Ortschaft liegen wie zB Bruck an der Mur, Waidhofen an der Thaya, Brunn am Gebirge etc. ... bitte verwenden Sie nicht die abgekürzte Form Bruck / Mur oder Bruck a.d. Mur. Besonders wenn Sie Kunden aus nichtösterreichischen Ländern haben, sollten Sie Ihre Adresse exakt ausschreiben.

Nicht zu vergessen die Postleitzahl und das Land. Sie können optional auch den internationalen Wortlaut verwenden zB Austria statt Österreich – es ist unternehmens- und produktabhängig.

Das Kontaktformular

Versuchen Sie, sich stets in die Lage des Kunden zu versetzen und bieten Sie auf der Kontaktseite einen Anreiz, gerne mit Ihnen Kontakt aufnehmen zu wollen. Das kann man einerseits mit gut lesbarer Schrift erzielen oder auch mit netten grafischen Untermalungen. Eine weitere Möglichkeit bietet ein praktisches Formular an.

Den Reiz eines Formulares macht sicher aus, dass es eine unverbindlichere Kontaktaufnahme darstellt. Als Kontaktsuchender ist auch die Anonymität ein Faktor, warum Formulare generell sehr beliebt sind, aber sie bleiben eine unsichere Methode. Bei Formularen handelt es sich in den meisten Fällen um ein serverseitiges Script – das bedeutet, dass wir die Funktion nicht lokal – also auf unserer Festplatte – steuern können. Dies hat häufig zur Folge, dass es auch vom Webserver abhängt, ob ein Script fehlerfrei funktioniert oder nicht. Ein weiterer Punkt: Formulare werden sehr gerne als Spamtransportmittel missbraucht. Daher sollte ein Formular immer nur eine zusätzliche Möglichkeit sein, in Kontakt mit Ihnen zu treten.

Das Formular sollte grundsätzlich knapp gehalten werden. Zu viele Felder, die der Kunde ausfüllen soll, macht die gesamte Kontaktseite uninteressant. Überlegen Sie sich genau, welche primären Informationen Sie wissen wollen und auch brauchen. Für den Erstkontakt sollten maximal vier Felder reichen.

Die Gestaltung ist hingegen wichtiger. Hierbei nutzt man sogenannte "labels". Das ist eine spezielle Technik, um die Feldbezeichnung mit dem Eingabefeld zu verbinden. Wenn nun der Kunde auf die Bezeichnung "Name" klickt, springt der Cursor in das dazugehörige Feld. Die Schriftart innerhalb des einzugebende Feld sollte klar und deutlich sein. Ich verwende am liebsten eine "Courier New". Es handelt sich hierbei um eine mono-space Schriftart, sie ist sehr lese- und schreibfreundlich.

Fazit

Fassen wir zusammen: Eine Kontaktseite sollte für Kunden und User lese- und schreibfreundlich gestaltet sein. Mit der Verwendung von Labels erleichtern Sie die Benutzung eines Kontaktformulars. Bei den Kontaktmöglichkeiten selbst, sollte man immer alle Kontaktoptionen vollständig und unabgekürzt angeben. Achten Sie auf ISO-Normen bei der Schreibweise von Telefon-, Handy- und Faxnummer. E-Mail-Adressen sollten nicht nur Unternehmenscharakter besitzen, sondern auch vor Spammissbrauch zu schützen. Ein kleines Script kann dabei durchaus helfen. Aktualisieren Sie Ihre Kontaktdaten, wenn sich etwas innerhalb des Unternehmens ändern sollte.

28.04.2009

Das Impressum - mehr als nur Pflicht

Ein Kugelschreiber In einem meiner letzten Beiträge erwähnte ich kurz das Impressum und möchte nun näher darauf eingehen.

An dieser Stelle gilt mein Dank Andreas Beranek (mdvsoft.net), der die Informationen sehr kompakt zur Verfügung gestellt hat. Natürlich gibt es von mir einige Informationen um die Zusammenhänge besser zu verstehen.

Das Impressum könnte man mit einer rechtlichen und wirtschaftlichen Visitenkarte vergleichen, in dem alle relevanten Informationen über die Person und das Unternehmen veröffentlicht werden. Und es dient dazu, wichtige Informationen über das Unternehmen, Kunden, Lieferanten und Kooperationspartner zu erhalten. Ich erfahre viel allein über das Impressum.

Im Gegensatz zum Impressum werden im Kontakt lediglich Kontakthinweise angeführt. Aber hier kann der Eigentümer entscheiden, was er denn als Kontaktmöglichkeit anbieten will.

Im Impressum gibt es Pflichtinformationen, an die sich jeder Webseitenbetreiber halten muss. Dies gilt für Unternehmenspräsentationen aber auch für Webseiten von Vereinen, Organisationen und Webseiten im öffentlichen Dienst. Ausgenommen von dieser Pflicht sind ausschließlich Homepages persönlicher und privater Natur. Die Seiten dürfen keinem kommerziellen Zweck dienen.

Beispiel 1: Egon, Enkel von Tante Mizi, bastelt zu Ihrem 60er eine kleine Homepage und möchte sie somit bei der Geburtstagsfeier der Verwandtschaft und Tante Mizi präsentieren. Hierbei muss die Webseite kein Impressum führen, weil es eine private Webseite ist und daher keinen kommerziellen Nutzen verfolgt. Sobald aber Tante Mizi ihre selbst geschriebenen Gedichte verkaufen will, dann schon!

Beispiel 2: Tante Mizis Nichte Erika hat eine Kindermodenboutique und möchte nun auch eine Webseite dazu haben. Sie nimmt daher die Dienste einer professionellen Webagentur (mich z.B. :-)) in Anspruch. Erika ist somit dazu verpflichtet ein Impressum zu führen, weil sie die Webseite zu Werbezwecken nutzen möchte.

Beispiel 3: Erikas Mann ist leidenschaftlicher Autobastler und hat vor einigen Wochen einen Verein namens "Ilovemycar – Verein der Karren und Narren" gegründet. Er hat seit einigen Tagen auch die offizielle Bescheinigung und somit auch eine Zentral Vereinsnummer erhalten. Sein Kollege Richard hat ihm dazu eine sehr hübsche Webseite gebastelt und sie kommt bei Interessenten sehr gut an. Natürlich ist er verpflichtet ein Impressum zu führen, weil er zum Einem neue Mitglieder und zum Anderen potenzielle Sponsoren haben möchte.

Beispiel 4: Egon ist 12 Jahre alt und besucht das Gymnasium. Im EDV-Unterricht hat er die Aufgabe mit einem Team eine kleine Projektwebseite zum Thema "Gewalt an Schulen" zu gestalten, die dann der Schule im Rahmen eines Festes präsentiert wird. Die Webseite wird auf dem schuleigenen Webserver geladen und somit ins Internet gestellt. Auch hier muss die Webseite der Projektgruppe ein Impressum führen, da es Schuleigentum ist und die Schule somit eine öffentliche Einrichtung – also mit einer Behörde gleich zu setzen ist. Würde die Webseite zB auf einem kommerziellen Server liegen (iNet) und Egon der Besitzer der Webseite sein, so müsste kein Impressum geführt werden.

Wie sie sehen, die Beispiele sind bewusst sehr unterschiedlich, aber Realität!

Ich verwende bewusst zwei Begriffe, die zwar im Ergebnis gleich aber nach außen hin unterschiedlich sind.

Homepage = Privat und
Webseite = Kommerziell

Im Laufe des immer wichtiger werdenden Impressum haben sich zweifelhafte Verbrauchergruppen gebildet, die sich mit nichts anderem beschäftigten, als mit Impressumsinhalten. Sollte ein Impressum nicht umfassend ausgefüllt sein, hagelt es Abmahnungen, die wirklich sehr teuer werden können. Je nach Schwere der Verstößen, kann es zu Abmahnungskosten bis zu 50.000 € kommen. Für Gründer und Jungunternehmer eine finanzielle Katastrophe. Davon erholt man sich nicht. Es ist daher Pflicht, sich um ein vollständiges Impressum zu kümmern.

Gemäß dem § 5 des TMG (TeleMedienGesetz) sind folgende Informationen bereitzustellen.
  1. Firmenbezeichnung, Name (Vor- und Nachnamen) und vollständige Anschrift (Straße, PLZ, Ort), bei juristischen Personen sind zusätzlich Rechtsform und Vertretungsberechtigten sowie gültige E-Mail-Adresse und Telefonnummer anzugeben.
    Geschäftsführer, Zeichnungsberechtigter, verantwortlich für die Inhalte der Webseite.
    Unternehmensform z.B. Einpersonenunternehmen, Gesellschaft, KG, etc.
    Ein Postfach gilt nicht als korrekte Adressangabe!
  2. Bei Handels-, Vereins-, Partnerschafts- oder Genossenschaftseintrag Ort samt Registrierungsnummer
  3. Umsatzsteuernummer oder WKO-Nummer
    UID-Nummer (zB ATU64579209) oder Firmenbuchnummer
  4. Gegebenenfalls weitere Angaben laut § 5 des TMG
    Quellennachweise von Bilder, Grafiken und Texte
Dazu mehr finden Sie in den unten angeführten Links. In Problemfällen konsultieren Sie professionelle Beratung durch einen Anwalt.

Erwähnen möchte ich noch, dass diese Angaben EU-weit gültig sind. Länderspezifische Abweichungen sind durchaus möglich, aber wenn man die angeführten Punkte beherzigt, ist man auf alle Fälle auf der richtigen Seite.

All diese Informationen sind leicht erkennbar, unmittelbar erreichbar und ständig verfügbar zu halten. Dies bedeutet:

Das Impressum muss …
  • … von jeder einzelnen Seite in höchstens zwei Klicks erreichbar sein oder auf jeder einzelnen Seite angebracht werden.
  • … in derselben Sprache verfasst sein wie der restliche Inhalt der Internetseite.
  • … ohne dass zusätzliche Programme (wie z.B. Acrobat Reader) beim Leser vorhanden sein müssen, ausgedruckt werden können.
  • … gut erkennbar sein, darf also nicht versteckt sein. Ein Anhang des Impressums am Ende der AGB ist nicht zulässig.
  • … muss so auf der Seite eingefügt werden, dass keinerlei Scrollen notwendig ist, um es vollständig lesen zu können.
Vergessen Sie nie, Ihr Impressum aktuell zu halten. Ändert sich etwas innerhalb des Unternehmens z.B. neuer Geschäftsführer oder die Unternehmensform wird gewechselt, dann ist das im Impressum zu aktualisieren.

Mehr Information zum Impressum finden Sie hier:
http://dejure.org/gesetze/TMG/5.html
http://www.linksandlaw.info/Impressumspflicht-Notwendige-Angaben.html
http://www.i4j.at/e-commerce/impressum1a.htm

http://de.wikipedia.org/wiki/Impressum - sehr empfehlenswert, da auch die Geschichte des Impressums genannt wird

24.04.2009

Navigation Teil 2: Hänsel und Gretel

Seltsamer Titel, nicht wahr? Was haben die beiden mit Webdesign bzw. barrierefreiem Webdesign zu tun … sehr viel sogar. Ich hoffe, dass alle das Märchen kennen. Wenn nicht, dann sollten Sie die nächste Kinderbücherei aufsuchen und sich das Märchen zu Gemüte führen. Es lohnt sich!

Hänsel und Gretel vor dem Lebkuchenhaus. Illustration von Ludwig Richter 1903 - Quelle: Wikipedia Also, die beiden Kinder haben ja – um wieder nach Hause zu finden – Brotkrumen gestreut. Im Web gibt es eine ähnliche Art, wie man zusätzliche Orientierungshilfen zur Verfügung stellen kann. Aber: Unsere sind etwas langlebiger und schimmeln nicht :-).

Es ist immer praktisch, wenn man als Besucher jederzeit weiß, wo man sich befindet. Das ist ein Leitsystem, dass zum Einem dem User den aktuellen Standort zeigt und zum Anderen kann er aufgrund des Leitsystems einen Weg, den er gegangen ist, zurückverfolgen. Er weiß daher immer, was sich vor und hinter ihm befindet. Dieses Leitsystem nennen wir „Brotkrumennavigation“ oder auch liebevoll „Hänsel-und-Gretel-Navigation“. Es ist ein sehr einfaches Hilfsmittel mit enormer Wirkung.

Wann ist so ein Leitsystem notwendig? Sobald eine Webseite mehr als zwei Ebenen hat, wird ein Leitsystem notwendig. So kann ein gutes Leitsystem aussehen:

Standort: Startseite > Über mich
Oder
Sie befinden sich auf der Seite Startseite
Im Untermenü Über mich > Ausbildung

Es steht daher jedem Eigentümer frei, sich unterschiedliche Möglichkeiten auszusuchen. Experimentieren Sie damit und lassen Sie Freunde und Bekannte das Leitsystem testen.

Fazit

Zusammenfassend kann man sagen, eine Navigation sollte stets klar strukturiert sein. Bedenken Sie bei der Entwicklung Ihrer eigenen Webseite, dass Ihre Seite nicht die Einzige ist, die sich User ansehen. Überfordern Sie Ihren Besucher nicht, sondern bieten Sie ihm einen Platz mit leichter Orientierung und einem guten Leitsystem. Dann steht dem Erfolg Ihrer Webseite nichts mehr im Wege.

Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Herumexperimentieren.

22.04.2009

Navigation Teil 1: Kompass und Sterne

Quelle: iStockphoto - Linda  und Colin McKie
In Geschichte in der Hauptschule erklärte uns der Lehrer, dass die frühen Schifffahrer mittels Kompass ihre Route navigierten und sie hielten sich an die Sterne. Ich fand das sehr spannend – sich an Sterne zu halten? Für mich als 12jährige ein undenkbares Navigationsmittel, aber es schien zu funktionieren, denn viele von den Seemännern kehrten mehr oder minder heil wieder nach Hause zurück, wenn sie nicht an den Folgeerscheinungen von Skorbut starben. Ja, so war das damals.

Heute navigieren unsere “Kapitäne” nach ausgeklügelten computergesteuerten Navigationssystemen, das ihnen in jeder Straße zeigt, wo der nächste zu erreichende Punkt ist. Einige dieser Geräte sprechen sogar. Der Mensch benötigt also Hilfsmittel zur Navigation, egal ob mit Karten, computergesteuerten Navigationssystemen oder den Sternen. Viele Tiere brauchen das nicht. Fledermäuse orientieren sich nach dem Schall.

Also ist das Mittel der Navigation auch ein Mittel zur Orientierung. Wir brauchen es, ohne Navigation würden wir uns in fremden Städten verlaufen, würden geografische Grenzen nicht erkennen und könnten uns einfach nicht orientieren. Die Navigation des alltäglichen Lebens kann sehr vielfältig sein. Eine Straßenkarte, Straßenschilder, Leitsysteme, Ampeln, Wegweiser etc.

Im Web gibt es ähnlich viele Möglichkeiten, Navigation und Orientierungshilfen anzubieten. Egal, wie gut eine Seite aufgebaut ist oder grafisch sämtliche Rekorde brechen würde – sie wäre Mist, wenn man sich nicht gut orientieren kann. Davon hängt letztendlich auch der Erfolg einer Seite ab.

Navigationsleisten sind optisch der kleinste Teil einer Webseite – sie sollten es zumindest sein, aber auch der wichtigste. Hierbei rate ich allen Gründerinnen und Gründern sich ausgiebigst Zeit dafür zu nehmen. Sie müssen ihre Kunden kennen, sie müssen ihre Bedürfnisse kennen und sie müssen auch ihre Webumwelt kennen. Warum betone ich das? Da leider viel zu wenig Webseitenneulingen bewusst ist, wie ihre Kunden sich im Web bewegen und daher völlig außer acht lassen, deren Bedürfnisse über den eigenen Geschmack zu stellen. Das sind Grundfehler, die man nicht machen sollte.

Gut, wieder zurück zur Navigation. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, Navigation anzubieten – ob links oben oder rechts – unten sollte niemals eine Navigation stehen, die für den Kunden relevant ist, außer sie ist nur sekundär bedeutend wie z.B. Navigation im Fußbereich (Footer): Impressum, AGB oder Datenschutzerklärung etc. Daher überlegen Sie sich gut, wie bedeutend welche Navigation für Ihren User sein kann.

Die Navigation sollte stets ohne zu scrollen sichtbar sein. Das heißt, dass alle wichtigen Menüpunkte gleich beim Öffnen der Seite ersichtlich sein sollten. Wenn die Anzahl der Menüpunkte den Höhen- oder Breitenbereich Ihrer Webseite überragt, strukturieren Sie die Menüpunkte neu. Überlegen Sie sich dabei, welche Bereiche sich so sehr ähneln, dass man sie zu einem Menüpunkt zusammenfassen kann. Auch in der Navigation gilt: Weniger ist mehr!

Eines sei noch erwähnt: Das Impressum muss laut Gesetz unmittelbar und direkt erreichbar sein. Das bedeutet, dass dieser Punkt nicht in einem Untermenü verschwinden darf. Bei vielen Webseiten ist das zwar so, aber nicht alles, was andere tun, ist auch beispielhaft. Hierbei kann man das Impressum in den Footer stellen, der ohnehin bei den meisten Webseiten vorhanden ist. In einem anderen Artikel werde ich genauer auf das Impressum eingehen.

Auch der Menüpunkt "Kontakt" sollte immer in sichtbare Nähe gebracht werden. Das ist praktisch, denn der User sucht nicht gerne und wenn er erst suchen muss, damit er Sie kontaktieren kann, dann wird er es nicht tun. Der Mensch geht stets den Weg des geringsten Widerstandes. Das ist Fakt. Daher, lassen Sie Ihre Kunden Sie nicht suchen. Auch auf den Aufbau eines Kontaktformulars gehe ich in einem späteren Artikel noch ein.

Wie letztendlich die einzelnen Menüpunkte gereiht oder bezeichnet werden sollen, ist abhängig vom Projekt selbst. Dabei sollten Sie aber darauf achten, englische und deutsche Begriffe nicht zu vermischen. Das wird sehr gerne gemacht, dass z.B. “Home” und dann “Über mich” steht. Das ist schlecht und erzeugt kein guten Eindruck. Entscheiden Sie sich für eine Sprache im Menü. Man spricht hier auch oft vom berühmten “roten Faden”.

Beispiel für ein englischsprachiges Menü:

Home | About | Company | Contact | Impress
etc.

Oder ein deutschsprachiges Menü:

Startseite | Über uns | Das Unternehmen | Kontakt | Impressum
etc.

Bei dem Begriff “Team” haben Sie Glück, denn dafür einen deutschen Begriff zu finden, der sowohl sprachlich gut klingt und auch zum Unternehmen passt, ist sehr schwer. Der Begriff ist schon so “eingedeutscht”, dass man ihn problemlos verwenden kann.

Eine Menüleiste sollte sich immer optisch vom Inhalt abheben. Daher wählen Sie als Schriftgröße niemals eine Größe, die kleiner als der Fließtext ist – und wenn doch, sorgen Sie dafür, dass der Bereich klar abgegrenzt wird. Der Besucher muss stets wissen, dass die Navigation die Navigation ist und der Inhalt Inhalt ist.

Meine Empfehlung ist, die Schriftgröße ab 1em (relative Größenangabe bei Schriften) zu wählen – natürlich ist es immer abhängig vom aktuellen Projekt. Sollten Sie vielleicht sogar Piktogramme (Symbole) oder ähnliche grafische Elemente verwenden, denken Sie daran, der IE6 und Safari können nur die Schrift selbst vergrößern, Grafiken nicht. Alle anderen neueren Browser sind durchaus in der Lage die Grafiken proportionell mit zu vergrößern.

Mit einer guten Navigation leiten Sie Ihre Besucher durch die Inhalte Ihrer Seite, daher sind Sie daran interessiert, dass zum Einen die Besucher lange bleiben, zum Anderen auch wiederkehren – Ihre gute Webseite sogar weiterempfehlen, Sie kontaktieren etc. Nehmen Sie sich also nicht die Chance eine breite Öffentlichkeit zu erreichen, in dem Sie eine unübersichtliche, unstrukturierte und planlose Navigation anbieten.

Ein weiterer Punkt zum Thema Navigation betrifft das optimale Beschriften (title) der einzelnen Menüpunkte. Warum ist das notwendig, wenn der Menüpunkt schon eine Bezeichnung hat?

Stellen Sie sich folgende Situation vor: Sie "betreten" eine Webseite, auf der Sie noch nie waren. Sie haben einen guten Eindruck. Nun möchten Sie mehr wissen und suchen die Navigation. Sie hat folgende Menüpunkte:

Start | Team | Leistung | Angebote | Kontakt | Impressum

Schaut schon mal recht nett aus und wirkt auch logisch.

Nun hat der Eigentümer der Seite folgende Beschriftungen hinterlegt
Start = Nehmen Sie im Wartezimmer Platz
Team = Das Herz des Unternehmens
Leistung = Unsere Produkte und Dienstleistungen auf einem Blick
Angebote = Saisonale Angebote und Specials für jeden Anlass
Kontakt = Per Mail, Telefon oder Formular
Impressum = Rechtliche Informationen und Quellennachweise

Diese Zusatzinformationen kann der User erhalten, wenn er mit der Maus über dem betreffenden Menüpunkt steht.

Ich finde derartige Infos sehr einladend und hilfreich. Sie wissen somit genau, was sich in den besagten Unterseiten befindet. Sie wissen schon, bevor Sie die Seite öffnen, dass sich auf der Kontaktseite ein Formular befindet und können – ohne gleich all Ihre Daten zur Verfügung zu stellen – Kontakt aufnehmen.

Nur bitte keine Romane! Die Beschriftung sollte maximal 40 Zeichen enthalten, damit der gesamte Inhalt des „titles“ dargestellt werden kann und auch optisch schön ist.

Je mehr Sie Ihren Kunden Information und Orientierungshilfen anbieten, um so verständlicher und einfacher wird es für sie.
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